Die Rahmenkonzeption für den Bauspielplatz Langwasser
GLIEDERUNG
Vorwort
1. Einrichtung
Art der Einrichtung
Träger
Adresse
Öffnungszeiten
2. Rahmenbedingungen
Gesetzliche Grundlagen (Kinder- und Jugendhilfegesetz)
Rahmenplan Jugendhilfe Teilplan “Spielen in der Stadt” (Jugendamt d. Stadt Nürnberg)
“Leitbild Offene Kinder- u. Jugendarbeit im Jugendamt der Stadt Nürnberg”
Entwurf des “KidS Stadtteilkonzept Langwasser u. Bauernfeind”
Beschreibung des Stadtteils bzw. des Einzugsgebiets (Langwasser Nord)
3. Arbeitsbedingungen und Strukturen
Zuständigkeiten / Kompetenzen
Ressourcen / Ausstattung
4. Zielgruppen
5. Ziele
6. Arbeitsprinzipien
7. Arbeitsschwerpunkte / Handlungsfelder
8. Arbeitsformen und Methoden
9. Kooperation und Stadtteilarbeit
10. Schlusswort
Nachtrag
1. EINRICHTUNG
Einrichtung der Offenen Kinder- u. Jugendarbeit < Bauspielplatz Langwasser >
Trägerverein ist die “Elterninitiative Bauspielplatz Langwasser U e.V.”,
Zugspitzstr. 181 in 90471 Nürnberg; Tel.: +49 911 863500.
Der Spielplatz ist jeweils Montag bis Freitag geöffnet während der:
Schulzeit von 13.00 bis 17.30 Uhr,
Schulferien von 11.00 bis 17.00 Uhr
2. RAHMENBEDINGUNGEN
Unser gesetzlicher Auftrag als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe leitet sich ab aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (Achtes Buch Sozialgesetzbuch).
Erstes Kapitel §1 Absatz (1)”Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.”, Absatz (3 )”Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz (1) insbesondere”
1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen,
2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen,
3. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen,
4. dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen.
Erstes Kapitel § 9 Grundrichtung der Erziehung und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen.
“Bei der Ausgestaltung von Leistungen und der Erfüllung der Aufgaben sind ..(§ 9)
2. die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes oder des Jugendlichen zu selbständigem, verantwortungsbewusstem Handeln sowie die jeweiligen besonderen sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Eigenarten junger Menschen und ihrer Familien zu berücksichtigen.
3. die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern.”
Zweites Kapitel § 11 Jugendarbeit Absatz (1) “Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.”
Absatz (3) “zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: “1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, naturkundlicher und technischer Bildung”
Eine weitere Grundlage dieser Konzeption und deren praktischer Umsetzung stellt der Rahmenplan Jugendhilfe Teilplan “Spielen in der Stadt” Dezember 1990 (2. Auflage ) des Jugendamtes der Stadt Nürnberg dar.
Einige grundsätzliche Aspekte seien hier erwähnt:
päd. betreute Spielplätze stellen eine Ergänzung zu anderen Spielmöglichkeiten für Kinder dar;
hervorgehoben wird die Notwendigkeit des Spielens für den Entwicklungsprozess von Kindern;
es werden klare Aussagen zu Zielsetzung, Struktur und Gestaltung von Aktivspielplätzen getroffen;
es gibt Regelungen zur Förderung und Unterstützung der Trägervereine durch die Stadt Nürnberg;
es gibt Regelungen und Verträge, die Zusammenarbeit zwischen Trägerverein und dem Jugendamt der Stadt Nürnberg bestimmen;
Des Weiteren dienten als Arbeitsgrundlagen zur Erstellung der Rahmenkonzeption / BSP Langwasser das Leitbild Offene Kinder- und Jugendarbeit im Jugendamt der Stadt Nürnberg und der vorläufige Entwurf des KidS Stadtteilkonzept Langwasser und Bauernfeind.
Stadtteil/ Einzugsgebiet (Langwasser Nord)
Die direkte Umgebung des Spielplatzes ist geprägt von Hochhäusern, Reihenhaussiedlungen, modernen Wohnblöcken und monoton angelegten Grünanlagen. Viele Spaziergänger sind hier mit ihren Hunden anzutreffen. Es stehen Einkaufszentren zur Verfügung, die in der Regel in der Nähe von U-Bahn-Stationen angelegt sind. Hier sind auch einige Gaststätten, Spielsalons, Banken, Post, kleinere Handwerks betriebe und Arztpraxen aufzufinden.
Die Grundschule in der Zugspitzstraße grenzt im Nordwesten mit ihrem Sportplatz an den Spielplatz an; der Sportplatz ist für die Kinder des Bauspielplatzes, sowie für diverse andere Gruppen an bestimmten Tagen nachmittags und abends zur Benutzung freigegeben. Im Südosten schließt sich eine Wiese mit Hügel, der sog. “Baui-Berg” direkt an den Spielplatz an. Das Grundstück wird von kleinen Kindern und den Spielplatzkindern speziell im Winter zum Rodeln , aber auch im Sommer von Erwachsenen (Aussiedlerfamilien) und Kindern als Liege- u. Spielwiese genutzt.
Die evang. Dietrich-Bonhoeffer-Kirche ist mit ihrem Kindergarten und Gemeindehaus der nächste “öffentliche Nachbar”. Die Gemeinde baut momentan ein neues Jugendhaus auf, nachdem vor einigen Jahren die “Notkirche” abgebrannt war. Einige Kinder- und Jugendgruppen werden von der Kirchengemeinde betreut.
Weitere benachbarte Institutionen sind der städt. Kinderhort/Zugspitzstr., die katholische Kirchengemeinde “Menschwerdung Christi” mit ihrem Kindergarten, das Buni (Freizeitangebote für Behinderte und Nichtbehinderte Menschen), der Jugendtreff Langwasser, die Berthold-Brecht-Gesamtschule, die evang. Kirchengemeinde “Martin-Niemöller”.
Im direkten Einzugsgebiet des Bauspielplatzes wohnen über 41% Angestellte, ca. 32% Fach- und sonst. Arbeiter, ca. 15% Beamte. In über 10% der Familien gehen beide Elternteile arbeiten; 4,5% sind Alleinerziehende. Zu den 6% ausländischen Mitbürgern zählen Aussiedlerfamilien nicht.
(Datenstand vom 31.12.92 Amt für Stadtforschung und Statistik.)
Laut Angaben in der momentan zu erstellenden Stadtteilkonzeption für Langwasser und Bauernfeind dürfte die Bevölkerung Langwassers zu 35 – 50% aus Aussiedlern bestehen.
Der sozioökonomische Hintergrund der Eltern, bedingt durch Einkommens-, Wohnungs- und Familiensituation, sowie die Schichtzugehörigkeit, bestimmt die Realität der Kinder und erzeugt zum Teil gravierende Defizite, wie z. B.: ungenügende Ernährungssituation, fehlende emotionale Zuwendung und Orientierungsmöglichkeiten, mangelhafte haltgebende Strukturen .
3. ARBEITSBEDINGUNGEN UND STRUKTUREN
3.1 Zuständigkeiten
Zwei hauptamtliche Fachkräfte, angestellt vom Jugendamt der Stadt Nürnberg, sind an den Trägerverein beurlaubt. Dienst- und Fachaufsicht liegen beim Verein. (Dazu wurde im Juni 1997 von Vertretern des Jugendamtes Abt. J/5, des Vorstandes der Elterninitiative und den MitarbeiterInnen des Bauspielplatzes ein Papier erstellt.) Grundlage für die Führung der Vereinsgeschäfte, die konzeptionelle Arbeit, die pädagogische Arbeit ist Aufgabenteilung, Delegation und gegenseitiger Informationsfluss.
In der Regel finden Teambesprechungen, Vor- u. Nachbereitung, Anleitung von Praktikanten, Teilnahme an diversen Arbeitskreisen und Vereinssitzungen etc. außerhalb der Öffnungszeiten statt.
3.2 Ressourcen / Ausstattung
Finanzielle Voraussetzung bildet ein Betriebskostenzuschuss der Stadt Nürnberg, über den der Verein jährlich einen Verwendungsnachweis erstellt. Ebenso ist eine jährliche Neubeantragung der Gelder im Jugendhilfeausschuss notwendig.
Über Spenden, Beiträge und sonstige Einnahmen ( z. B.: Betreuung von erststraffälligen Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe und Jugendrichtern des Amtsgerichts Nürnberg ) erwirtschaftet der Verein eigene Mittel, um den realen Finanzbedarf zu decken.
Neben der festen, personellen Ausstattung mit zwei hauptamtlichen MitarbeiterInnen, stellt die Besetzung der Berufspraktikantenstelle eine variable Größe dar. Im Moment stehen für 7 ASPs in Nürnberg fünf AnerkennungspraktikantInnen, ein Fachhochschulpraktikant / -praktikantin und ein Vorpraktikant / -praktikantin zur Verfügung. Mit einem Rotationssystem, welcher ASP wann, welche Jahrespraktikanten zur Ausbildung auf dem Platz hat, wird der Einsatz der PraktikantInnen geregelt.
Block- u. BegleitpraktikantInnen von Fachakademien für Sozialpädagogik, Fachhochschulen und Fachoberschulen lassen sich in einer vorausschauen den Jahresübersicht nicht einplanen.
Bei personellen Engpässen oder besonderen Aktivitäten finanziert die Elterninitiative Honorarkräfte.
Ehrenamtliche Tätigkeiten werden von Vereinsmitgliedern, Vorstandschaft; Eltern und Interessierten ausgeführt (z. B. Hilfen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen und Umbau- und Instandhaltungsarbeiten).
Der Bauspielplatz Langwasser hat eine Gesamtgröße von ca. 3.200 qm. Darauf steht das Spielhaus mit einer Grundfläche von 10 x10 m mit einem Keller- und Erdgeschoss.
Im Keller befinden sich zwei Gruppenräume, ein Materiallager und Anschlusskeller;. im Erdgeschoss das Büro, Toiletten und eine Dusche, ein großer Gruppenraum mit integrierter Küche. (Näheres siehe Planskizzen)
Mit Arbeitsmitteln, wie Werkzeugen, Tonbrennofen, Stereoanlage, Spielmaterialien ist der Platz momentan relativ gut ausgerüstet.
4. ZIELGRUPPEN
Laut Vereinssatzung ist der Besuch des Bauspielplatzes für alle Kinder kostenlos und nicht an die Mitgliedschaft der Eltern im Verein gebunden.
Kernzielgruppe sind Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Der Anteil von Mädchen und Jungen ist in dieser Altersgruppe als sehr ausgewogen anzusehen.
Die Mehrzahl der Kinder sind regelmäßige Besucher, brauchen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Zuwendung; nicht wenige zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Geringe Frustrationstoleranz, Unausgeglichenheit und eine unausgewogene und/oder unregelmäßige Ernährungssituation vieler Spielplatzkinder sind Ursachen von zu beobachtenden Entwicklungsstörungen und Auslöser vieler Konfliktsituationen.
Darüber hinaus befinden sich 13- bis 14-Jährige Jugendliche auf dem Platz, die aus dem Alter der Kerngruppe herausgewachsen sind. Der Anteil der Jungen überwiegt in dieser Altersgruppe.
Problematisch stellt sich deren Ablösung dar. Es fehlt ein spezielles Betreuungsangebot und die entsprechenden Konzeptionen für diese Altersgruppe in den bestehen den umliegenden Jugendeinrichtungen. Dadurch wird ein fließender Übergang mit dem Ziel der Integration in eine andere Einrichtung der (Offenen) Jugendarbeit erschwert. Eltern und Großeltern nutzen mit ihren Kleinkindern (vom Säuglings- bis Vorschulalter) den Bauspielplatz, um sich dort mit Bekannten oder Freunden aufzuhalten. Attraktivität haben hierbei das Feuer, die Tiere, die Sprungmatte, ältere Kinder und erste Versuche im Umgang mit Werkzeug. BetreuerInnen und die jeweiligen Bezugspersonen kommen dabei meistens gut miteinander ins Gespräch.
Vorschulkinder, die alleine oder mit älteren Geschwistern oder Freunden zum Spielplatz kommen, können in der Regel gut integriert werden.
Zusammen mit den deutschen Kindern bilden Kinder aus Aussiedlerfamilien den Hauptanteil der Besucher. Daneben integrieren sich z.B.: deutsch-amerikanische, syrische, türkische Kinder.
Jugendliche ab 13 Jahren zählen nicht zur Zielgruppe. Ihre Bedürfnisse und Interessen sind in der Regel nicht mit der Angebotsstruktur des Spielplatzes zu vereinbaren.
Besucher und Fachgruppen aus diversen Einrichtungen des gesamten Stadtgebietes und darüber hinaus (z. B.: Kinderheime, Blindenschule, Schulklassen, Studierende und Dozenten der Fachschulen, Städteplaner) werden gastfreundlich empfangen und über den Spielplatzbetrieb informiert.
5. ZIELE
Kinder sind interessiert an Erlebnissen, Chancen, Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten, die ihnen spannend, attraktiv und anregend erscheinen. Der Bauspielplatz Langwasser ist durch sein offenes Prinzip und die Möglichkeiten für elementare Naturerfahrungen imstande dieses Maß an Attraktivität zu bieten. Der Platz ist ein kreatives Übungsfeld, in dem unter anderem soziale Kompetenz erlernt werden kann und trägt damit zur Lebensbewältigung bei.
Die Zielsetzung stichpunktartig dargestellt, umfasst:
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder
Orientierung an Bedürfnissen der Kinder
Eintreten für Chancengleichheit
Bildungsmöglichkeiten schaffen
Schaffung von kinder- u. familienfreundlichen Strukturen /Umfeld
Öffentlichkeit herstellen
ehrenamtliche Tätigkeit fördern
politische Bildung ermöglichen und Demokratieverständnis fördern
Vernetzung im Stadtteil
Die Zielsetzung, deren Begründung und ihre methodische Umsetzung wird in der pädagogischen Konzeption weiter ausgeführt.
6. ARBEITSPRINZIPIEN
Unsere Arbeitsprinzipien werden von einem humanistischen, demokratischen Menschenbild geprägt. Der Leitgedanke soll Hilfe zur Selbsthilfe sein.
Die Arbeitsprinzipien auf dem Bauspielplatz sind:
Akzeptanz: Das Annehmen der Kinder mit ihren Stärken und Schwächen, Erfahrungen und Verhaltensweisen ist pädagogische Grundhaltung. Sie wird wahrnehmbar in der Interaktion zwischen Betreuern und Kindern, Betreuern und Eltern.
Alle Kinder sind gleich willkommen. Sprachliche, körperliche, intellektuelle Defizite und soziale Unterschiede sind kein Hindernisgrund für emotionale Annahme und Integration.
Offenheit: Kinder können innerhalb der Öffnungszeiten ohne Anmeldung den Platz besuchen. Anhand unserer Ziel- u. Kerngruppe wird deutlich, dass das Prinzip der Offenheit auf dem Platz so umgesetzt wird, dass die unterschiedlichen Nationalitäten und ethischen Gruppen beider Geschlechter die Einrichtung besuchen und sich integrieren.
Väter, Mütter, Nachbarn und interessiert nehmen am Vereins- und Platzleben teil. Sie finden in den MitarbeiterInnen Ansprechpartner.
Parteilichkeit: Konflikte und Nöte aus dem Umfeld der Kinder (Schule, Elternhaus, Freizeit) werden angenommen und mit ihnen bearbeitet. Mitarbeiter und Vereinsvertreter setzen sich für die Interessen der Kinder ein und fungieren als deren Anwalt. Gegebenenfalls werden allgemeine Missstände thematisiert und in die öffentliche Diskussion eingebracht ( z.B.: Ernährungssituation, Auflösung von geschlechtlichen Rollenfixierungen ).
Freiwilligkeit: Die Kinder nehmen Angebote nach eigenen Bedürfnissen und Interessen wahr. Damit schaffen sie sich eigenen Handlungsspielraum und werden darin von den BetreuerInnen unterstützt.
Lebensweltorientierung: Der sozialräumliche Ansatz bezieht sich auf die Realität der Kinder.
Offene Angebote schließen die Lücke zwischen den Interessen der Kinder und den realen Möglichkeiten der Welt der Erwachsenen.
Veränderbarkeit: Offene Arbeit richtet sich nicht nach festgelegten Normen vergangener Zeiten, sondern lebt in direktem Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen. Diese flexible Haltung erstreckt sich sowohl auf Angebote, als auch auf die Nutzung von Räumen und Ressourcen und auf die inhaltliche Orientierung (z.B.: Hausaufgabenbetreuung als mögliche Programmerweiterung).
Partizipation und Vielfalt: Bei der Planung und Durchführung von Programm und Projekten werden die Kinder und ihre Vorstellungen nicht nur mit einbezogen (Konferenz), sondern sind maßgeblich an deren Ausrichtung beteiligt. Über das aktive Mitgestalten ist das Umsetzen eigener Ideen und Interessen in ihrer Vielfalt gegeben.
Internationalität: Unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Lebenserfahrungen von Kindern aus verschiedenen Ländern bereichern das Spielplatzgeschehen und sind ein Beitrag zu interkulturellem Verständnis. Konflikte, Vorurteile und Unterschiede werden aufgegriffen und thematisiert. Diese Auseinandersetzung trägt zur Bewältigung von Isolations- und Abgrenzungserscheinungen bei.
Selbstreflexion und Reflexion der Struktur ist die notwendige Rückkopplung auf Zielsetzung und Zielgruppen. Die vorher beschriebenen Arbeitsprinzipien sind maßgebliche Leitsätze sozialpädagogischer Arbeit. (Siehe pädagogische Konzeption)
7. ARBEITSSCHWERPUNKTE / HANDLUNGSFELDER
hier sind Arbeitsbereiche aufgezählt und in Gruppen zugeordnet.
Gruppe 1: Pädagogische Arbeit, Teamarbeit, Reflexion und Fortbildung, Praktikantenausbildung, Elternarbeit, Organisation des Betriebes, Betreuung von erststraffälligen Jugendlichen mit Arbeitsauflage;
Gruppe 2: Handwerkliche Arbeit, hauswirtschaftliche und pflegerische Arbeit, Materialbeschaffung, Tiere, Garten;
Gruppe 3: Vereinsarbeit, Stadtteilarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung, Arbeit mit Ehrenamtlichen, Einsatz von Honorarkräften, Besuchergruppen
8. ARBEITSFORMEN und METHODEN
Offene Kinder- und Jugendarbeit — Kinder können auf der Grundlage der Freiwilligkeit und der Wahlmöglichkeit die unterschiedlichen, kontinuierlichen Angebote nutzen
Projektgruppen —– z.B.: Gauklervolk, Auftritte, Garten, Turniere (Fußball, Basketball) feste Angebote (Freiwilligkeit) —– Kinderkonferenz, gemeinsames Arbeiten und Essen, Ausflüge, Ferienfahrten
9. KOOPERATION und STADTTEILARBEIT
Zur Integration und Profilierung der Einrichtung “Bauspielplatz Langwasser” bedarf es der Kooperation und Vernetzung mit ausgegliederten fachrelevanten Institutionen.
Dazu gehören die
Zusammenarbeit mit dem Jugendamt
Zusammenarbeit der hauptamtlichen MitarbeiterInnen der Nürnberger Aktivspielplätze
Zusammenarbeit mit verschiedenen Ämtern der Stadt Nürnberg
Zusammenarbeit mit AK Langwasser
Kontakte zu Horten, Schulen, Allgemeine Soziale Dienste, Jugendrichter und Jugendgerichtshilfe, Kirchengemeinden
Kontakte zu diversen städt. Einrichtungen wie städt. Bühnen, Reinigungs- und Fuhramt, Schulmöbellager, NOA
Teilnahme an Stadtteilaktivitäten, Straßenfesten, Kirchweihumzug
Überregionale Fachtagungen in Zusammenarbeit ASPs, Jugendamt Stadt Nürnberg, Kreisjugendring München, Bayerischer Jugendring (Vorbereitung, Durchführung, Teilnahme)
Mitgliedschaft im Fachverband ABA Offene Arbeit mit Kindern e.V.
10. SCHLUSSWORT
Die Einrichtung Bauspielplatz Langwasser bemüht sich in einem permanenten Arbeitsprozess, an dem die Vorstandschaft, Vereinsmitglieder und die BetreuerInnen beteiligt sind, Angebote und Strukturen des Platzes zu aktualisieren. Maßgabe hier für sind gesellschaftliche Veränderungen und neue Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.
Somit erfährt auch eine Konzeption Veränderbarkeit im Spiegel der Zeit.
Die Rahmenkonzeption für den Bauspielplatz Langwasser wurde erstellt im Februar / März 1998 von
Bonifaz Kreuzer und Ursula Bakowski ——————– für den Vorstand
Andreas Hirsch und Harald Trepte ————————- Vereinsmitglieder
Inge Trepte und Joachim Ueberall ————————- Spielplatzleitung und Mitarbeiter
Titelblatt : Bianca Scholz
Pläne und Deckblatt: Joachim Ueberall
Nachtrag:
Am 30.03.98 lag die Rahmenkonzeption den Mitgliedern der Elterninitiative während der Jahreshauptversammlung vor. Ausgehend davon, dass eine Konzeption veränderbar, im Sinne des Schlusswortes bleiben muss, wurden noch einige Anregungen von Mitgliedern eingebracht, die hier stichpunktartig aufgenommen werden.
Zu Punkt 2 Rahmenbedingungen sollte das “Konzept zur Mädchenarbeit” berücksichtigt werden; das wird in der päd. Konzeption zum Tragen kommen.
Zu Punkt 3 Arbeitsbedingungen und Strukturen (Zuständigkeiten) kommt ergänzend hinzu, dass die Stellenbesetzung paritätisch sein sollen; d.h.: weibliche und männliche Betreuer die hauptamtlichen Stellen besetzen soll; weiterhin sollen die Funktionen und Aufgabenbereiche der Leitung und der Mitarbeiter geregelt werden. Hierzu gab es bereits aus dem Arbeitskreis der hauptamtlichen BetreuerInnen aller Nürnberger ASPs eine Vorlage zur Arbeitsplatzbeschreibung, die im Vorstand der Elterninitiative BSP Langwasser diskutiert und angenommen wurde. Weiter zu Punkt 3 ( Ressourcen ) wird festgehalten, dass Hauptamtliche 38,5 Std. Wochenarbeitszeit abdecken. Im Herbst 1998 ist vor der Erstellung eine erweiterte Vorstandsitzung für alle interessierten Vereinsmitglieder geplant, in der ausführlich über konzeptionelle Fragestellungen diskutiert werden soll.