Die Kinder vom Bauspielplatz Langwasser setzten sich mit „Armut“ auseinander
Im September 2016 startete – bei uns auf dem Platz, aber auch noch in vielen anderen Kindereinrichtungen in Nürnberg – ein Projekt zum Thema „Armut“. Inszeniert wurde das Projekt von der Kinderkommission und dem Jugendamt der Stadt Nürnberg. In Interviewbögen und vielen gemalten Bildern, unter dem Titel „was brauchen Kinder um glücklich zu sein“ beschäftigten sich die Baui-Kinder mit dieser Frage. Insgesamt beteiligten sich sogar fast 500 Mädchen und Jungen.
Die gemalten Bilder, die Meinungen und Erfahrungen der Kinder bildeten nun die inhaltliche Grundlage für das Drehbuch des gezeichneten Films, welcher mit Kindern aus unterschiedlichen Einrichtungen vertont wurde.
Und wieder waren Baui-Kinder bei der Gestaltung beteiligt. Mit der Unterstützung von Oliver Lieb, Mitarbeiter des Medienzentrums Parabol, sprachen sie in einem, bei uns in der „Höhle“ auf die Schnelle eingerichteten Tonstudio, Texte und ganze Rollen ein. Den Film dazu mussten sie sich allerdings noch vorstellen, da dieser erst noch gezeichnet werden musste. Das war alles fürchterlich spannend.
Nach all der Spannung mussten die Kinder jetzt auch noch warten, denn nun war die Zeichnerin Kimberly Obst an der Reihe, sie machte aus den gesammelten Informationen einen „Draw my life – Film“.
Am 26.1.2017 war es dann soweit. Die Filmpremiere im Casablanca, dem Kino mit Courage, konnte stattfinden (zunächst nur für die Kinder der Einrichtungen, die sich beteiligt hatten). Der fast 9 Minuten lange Film wurde exklusiv den Kindern gezeigt, die dann sogar noch per Applausometer und Auswürfeln über den Titel des Filmes abstimmen durften. Alles war richtig offiziell, mit Essen und Getränken in der Pause, sogar die Presse war vor Ort – eine echte Filmpremiere eben.
Am spannendsten aber war für die Kinder die eigene Stimme im großen Kinosaal zu hören.
Die Öffentlichkeit und die Erwachsenen bekamen die Gelegenheit den Film sehen zu dürfen erst später. Er wurde beim 16. Offenen Forum Familie in Nürnberg den Konferenzteilnehmern als Ergänzung zu den unterschiedlichen Vorträgen zur Fragestellung „Kinder, Jugendliche und Familien in Armutslagen – was hilft und stärkt?“ vorgestellt.
Ilka Soldner, die Vorsitzende der Kinderkommission und Cornelia Scharf aus dem Jugendamt, welche das Projekt gestartet hatten, waren über die Beteiligung der 497 Kinder mehr als überrascht und beeindruckt. Hatten sie doch mit maximal 80 Mädchen und Jungen gerechnet, welche sich für dieses nicht nur einfache Thema interessieren würden.
Der Film ist unter dem Titel “Armut raus aus meinem Haus” ab jetzt auf YouTube zu sehen.
Unbedingt anklicken!
(Cornelia Scharf hat eine Wette laufen, dass wir 10.000 Klicks bundesweit schaffen!)
Mehr Infos und Kontakte zum Projekt finden Sie auf der Seite http://kinderrechte.nuernberg.de.
Produktion: Medienzentrum Parabol e. V.
Zeichnungen: Kimberly Obst